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Nur der Glaube kann sorglos schlafen

Als die Jünger ins Schiff stiegen (Mt 8,23), da schienen sie ganz sicher zu sein, sie schienen keine Furcht zu haben. Warum waren sie sicher? Sie sahen auf den schönen glatten See und waren ganz ruhig und sorglos. Aber mit zunehmendem Wind und Wellenschlag verlor sich ihre Ruhe und wuchs die Furcht. Von Jesus wird erzählt, dass er schlief. Nur der Glaube kann sorglos schlafen – darum ist der Schlaf eine Erinnerung an das Paradies – der Glaube hat seine Sicherheit allein in Gott. Die Jünger konnten nicht schlafen, ihre Sicherheit war dahin, sie hatten allen Halt verloren, es war die falsche Sicherheit gewesen, sie war nur ein anderes Gewand der Furcht. Solche Sicherheit überwindet die Furcht nicht – sie ist bald gebrochen, das tut allein der Glaube, der alle falschen Sicherheiten hinter sich lässt, stürzen und brechen lässt. Der Glaube, der nicht an sich selbst , nicht an das günstige Meer, an die Gunst der Verhältnisse, nicht an die eigene Kraft, nicht an anderer Menschenkraft, sondern allein ganz allein an Gott glaubt, ob es stürmt oder nicht, der einzige Glaube, der nicht Aberglaube ist, der nicht wieder in die Furcht führt, sondern der frei macht von der Furcht.

Schuld und Übertreten der Gebote

Gottes Barmherzigkeit ist immer größer als unsere Schuld und unser Versagen. Gott bietet uns seine Vergebung und immer einen Neuanfang an. Keine Schuld ist so groß, dass Er sie nicht vergeben kann und will. Auch dafür ist Christus am Kreuz gestorben.
Niemand soll darum an den Geboten verzweifeln, sondern sie sollen als Hilfestellung für die Gestaltung des eigenen Alltags und des Miteinanders verstanden werden – somit sind sie Wegmarkierungen zum Glück des Lebens.

— Cornelia Mack (Das Leben kann so glücklich sein)

Romano Guardini

Gott verlangt nicht, dass wir nie schwach werden, sondern dass wir mit gutem Willen stets wieder neu anfangen.


Man kann auf die Dauer kein guter Christ sein ohne zu beten – so wenig man leben kann, ohne zu atmen.

Besserung des Lebens von Grund auf

Wer die kleinen Fehler nicht meidet, fällt nach und nach in größere. Du wirst immer froh sein am Abend, wenn du den Tag mit Nutzen verbracht hast, wache über dich selbst, wecke dich, ermahne dich. Mag es um andere stehen wie immer, sorge du für dich. Soweit kommst du voran, als du dir selbst Gewalt antust.

— Thomas von Kempen (Die Nachfolge Christi, S. 47)


Man lobte einen Menschen, der seinen ganzen Besitz weggegeben hatte. „Es gibt keinen Grund, mich zu loben“, sagte er, „ich habe noch nichts getan. Ich habe nur, als ich an einen Fluss kam, den ich durchschwimmen muss, meine Kleidung abgelegt, damit sie mich nicht behindert. Entscheidend ist, wie ich schwimme“

— Leo Tolstoi

Was ich dir wünsche

Für jeden neuen Tag einen guten Gedanken
für dich und von dir –
Für jeden neuen Tag ein gutes Wort
für dich und von dir –
Für jeden neuen Tag ein fröhliches Lächeln
für dich und von dir –
Für jeden neuen Tag ein Zeichen der Liebe
für dich und von dir –
An jedem neuen Tag das Wissen, geborgen zu sein
in dem, der dich liebt.

— Wilma Klevinghaus

Ertrage die Unzulänglichkeiten der anderen

Was der Mensch an sich oder anderen nicht bessern kann, muss er geduldig ertragen, bis Gott es anders fügt. […] Lerne Geduld zu haben mit anderer Menschen Fehlern und Schwächen, welcher Art sie auch sein mögen. Auch du hast vieles an dir, was andere ertragen müssen. […] Wie weit es aber jeder in der Tugend gebracht hat, zeigt sich am deutlichsten bei Gelegenheit einer Anfechtung. Denn solche Anlässe machen den Menschen nicht erst schwach, sondern sie zeigen nur, wie es um ihn steht.

— Thomas von Kempen (Die Nachfolge Christi, S. 31-32)

Leichtfertiges Urteilen meiden

Viele suchen im geheimen bei ihrem Tun und Lassen sich selbst und wissen es nicht. Dem Anschein nach leben sie, solange die Dinge nach ihrem Wunsch und Willen gehen, in tiefem Frieden. Kommt es aber anders, als sie wünschen, sind sie gleich erregt und traurig.

— Thomas von Kempen (Die Nachfolge Christi, S. 30)

Ungeordnete Gesinnungen

Wahren Herzensfrieden findet man nur im Kampf gegen Leidenschaften, nicht aber darin, dass man ihnen nachgibt. In einem irdisch gesinnten Herzen, das sich an äußere Dinge verliert, ist kein Frieden, wohl aber in einem Menschen von Geist und Glut.

— Thomas von Kempen (Die Nachfolge Christi, S. 21)