Jederzeit neu anfangen

Ostern bedeutet für mich, dass mir durch den Tod von Jesus alle Sünden vergeben wurden. Die, die ich schon gemacht habe und die, die ich noch tun werde. Wenn ich in der Zukunft einen Fehler mache, ist er mir schon vergeben – auch wenn ich ihn zum tausendsten Mal mache. Das gibt mir Hoffnung. Ich kann ohne Druck an mir arbeiten und darf jederzeit wieder von vorn anfangen.
Ostern ist für mich auch ein Fest der Freude. Wenn ich nach der ganzen Feierei im Dezember und Januar tief in der Winterdepression stecke, zieht mich die Osterzeit immer wieder auf die Beine und erinnert mich an das Wesentliche: Ich bin Gottes Kind und nichts auf dieser Welt kann mich von seiner Liebe trennen.

— Anne-Lara Kunz (Lebenslust Special SCM 2017, S. 15)

Zwischen zwei Polen

Zwischen zwei Polen bewegt sich der Mensch: Mal droht er abzuheben, mal erscheint ihm alles sinnlos und vergeblich. Deshalb habe er zwei Taschen mitbekommen, wie ein jüdischer Rabbi einst bemerkte, um nach Bedarf in die eine oder andere greifen zu können. In der rechten liegt das Wort: »Um meinetwillen ist die Welt erschaffen worden.« Und in der linken: »Ich bin Erde und Asche.«

— Christian Nürnberger (Die Bibel)

Von innen nach außen

Der Herr wirkt von innen nach außen. Die Welt arbeitet von außen nach innen. Die Welt will die Menschen aus dem Elend holen. Christus holt das Elend aus den Menschen, und dann holen sie sich selbst aus dem Elend. Die Welt will die Menschen formen, indem sie ihre Umgebung verändert. Christus verändert die Menschen, und dann verändern die Menschen ihre Umgebung. Die Welt will das menschliche Verhalten formen, doch Christus kann die Natur des Menschen verändern.

— Ezra Taft Benson

Berufung

Jeder hat im Leben seine eigene spezifische Mission oder Berufung … Weder ist er in dieser Aufgabe zu ersetzen, noch lässt sich sein Leben wiederholen. Daher ist die Aufgabe eines jeden so einzigartig wie seine spezifische Möglichkeit sie zu erfüllen.

— Viktor Frankl

Integrität

Integrität steht als Wert über der Loyalität, sie ist überhaupt die höchste Form von Loyalität. Integrität heißt, dass man sich an Prinzipien orientiert, nicht an Menschen, Organisationen oder der Familie. Die meisten Probleme der Leute haben ihre Wurzel in der Frage »Ist das populär (akzeptabel, diplomatisch), oder ist es richtig?« Wenn wir der Loyalität zu einer Person oder Gruppe höhere Priorität einräumen als dem, was wir als richtig empfinden, verlieren wir Integrität. Zunächst mögen wir dadurch zwar an Beliebtheit gewinnen und Loyalität aufbauen, doch letztendlich wird der Integritätsverlust sogar diese Beziehungen beeinträchtigen. Denken Sie nur daran, was passiert, wenn man hinter seinem Rücken über jemanden herzieht: Derjenige, zu dem man dadurch vorübergehend eine Bindung herstellt, weiß doch dass man jederzeit auch ihn selbst schlecht machen würde. Im Laufe der Zeit führt Integrität zur zu Loyalität. Versucht man aber, umgekehrt vorzugehen, und strebt zuerst Loyalität an, setzt man die Integrität aufs Spiel. Vertrauenswürdig zu sein, ist besser, als beliebt zu sein. Aus Vertrauen und Respekt wird schließlich immer Liebe entstehen.

— Stephen R. Covey (Die 7 Wege zur Effektivität, S. 363)

Straßenschach am U-Bahn-Schacht

Rudolf Kautz stammt aus Kasachstan, ist Ende 50 und kennt die deutschen Städte – nicht als Tourist, sondern als Schachspieler auf dem Trottoir. Schach hält mich vom Saufen ab, sagt er.

Rudolf Kautz kann nach einem Berufsunfall nur noch auf einem Auge sehen; er versuchte Geld zu verdienen, ging betteln, sammelte Flaschen – aber mit dem Schach, zu dem er die Passanten, egal in welcher Großstadt er sich aufhält, seit einigen Jahren in Stuttgart, auffordert, kann er besser leben als mit allen anderen Gelegenheitsarbeiten zuvor. Über sich selbst und sein Leben sagte er einmal: „Ich schlief in Grünanlagen oder Bahnhofsunterführungen, und morgens stellte ich in der Fußgängerzone zwei Hocker hin, einen Karton als Tisch und ein Pappschild. Da stand drauf: „Liebe Leute! Wer spielt mit mir eine Runde Schach?“ Ich habe nie um Geld gespielt, aber ich bat die Spielpartner um eine Spende. Und mit diesen Spenden nimmt er mehr ein als mit Betteln oder Flaschensammeln. Doris Netenjakob traf den Russland-Deutschen an seinem „Arbeitsplatz“ am Stuttgarter Schlossplatz.

Autorin: Doris Netenjakob
Redaktion: Mark vom Hofe

Zur Sendung

Zuspruch

Trösten, ohne zu verhätscheln,
ermutigen, ohne zu zwingen,
ermuntern und auffordern, ohne zu vergewaltigen,
helfen, ohne zu bevormunden,
fordern im Sinne von fördern,
fordern, ohne zu überfordern,
behüten, aber nicht überbehüten,
fürsorglich sein, aber nicht erdrücken,
umsorgen, aber nicht unselbstständig machen,
Fürsprache einlegen, ohne zu entmündigen,
empfangen und willkommen heißen, aber nicht festhalten,
annehmen, aufnehmen – und wieder loslassen.

— Hans Gerhard Behringer (Die 12 Grundkräfte des Lebens, S. 120)