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Gnade

Gerechtigkeit ist nur in der Hölle, im Himmel ist Gnade, und auf Erden das Kreuz.

— Gertrud von Le Fort


Der Weg zum neutestamentlichen Ideal führt nicht über Forderungen, Vorwürfe oder aufgebauten Druck, sondern über Liebe, Geduld, Vergebungsbereitschaft und kleine Schritte. Die Gnade Gottes zielt darauf, dass wir selbst gnädiger werden im Umgang miteinander und auch mit uns selbst.

— Klaus Douglass, Fabian Vogt (Expedition zum ICH, S. 321)

Frucht

Die Frucht des Geistes ist Liebe: Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstdisziplin.

— Gal 5,22

Freude ist die jubelnde Liebe. Friede ist die ruhige Liebe. Geduld ist die tragende Liebe. Freundlichkeit ist die wärmende Liebe. Güte ist die teilende Liebe. Treue ist die ausharrende Liebe. Sanftmut ist die wehrlose Liebe. Selbstdisziplin ist die zurückhaltende Liebe.

— Eva von Tiele-Winckler (aus Expedition zum ICH von K. Douglas und F. Vogt, S. 368)

Beten

Das biblische Gebet durchbricht jegliches egozentrische Kreisen um sich selbst, ist vielmehr durchdrungen von der grundsätzlichen Bereitschaft, sich einer anderen Perspektive, sich Gottes Wort und seinem Willen zu öffnen.

— Okko Herlyn (Was ist eigentlich evangelisch?, S. 79)

Wenn wir uns angewöhnen, das auszusprechen, was wir für gut und lobenswert halten, erfahren wir eine innere Kraft, die uns mehr und mehr verwandeln wird. Denn das Wort steuert unser Werden. Dahinter steht das Geheimnis von Segen und Fluch.

— Martin Schleske


Das Gebet ist der Schlüssel für den Morgen und der Riegel für den Abend.

— Gandhi


Gebet ist das Herzstück des Glaubens.


Gott macht aus betenden Gedanken Wirklichkeiten.

— Gerhard Hildmann


Wer nicht zu bestimmten Zeiten betet, der betet bald auch nicht mehr zu unbestimmten Zeiten.

— Eduard Wächter


Das Gebet nützt der ganzen Welt, denn der Frieden beginnt zu Hause und in unseren eigenen Herzen. Wie können wir Frieden in die Welt bringen, wenn wir keinen Frieden in uns haben?

Die Frucht der Stille ist das Gebet.
Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen.
Die Frucht des Dienens ist der Friede.

— Mutter Teresa


Loslassen befreit.


Gott sein Leben anzuvertrauen gibt Gelassenheit und Geborgenheit.

— Jakob Abrell


Zum Bittgebet gehört beides: die Gewissheit der Erhörung und der restlose Verzicht, nach eigenem Plan erhört zu werden.

— Karl Rahner


Gott enthält uns vor, was wir uns wünschen, um uns das zu geben, was wir brauchen.

— Max Lucado (Liebe im Überfluss, S. 49)


Kein Gebet geht verloren, jedes wird erhört. Gebete sind für die Ewigkeit.


Mut ist Angst, die gebetet hat.

Das Gebet sollte unser Steuerrad und nicht unser Ersatzrad sein.

Beten ist für uns das, was das Atmen für die Lungen ist. Das Ausatmen befreit uns von der verbrauchten Luft, das Einatmen gibt uns frische Luft. Ausatmen bedeutet bekennen. Einatmen bedeutet, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden.

Beten sollte niemals eine Entschuldigung für Untätigkeit sein. Nehemia betete, aber er stellte auch Wachen zum Schutz auf.

Das Größte, was ein Mensch für einen anderen tun kann, ist, dass er für ihn betet.

Das Problem ist nicht, dass wir sündigen, sondern dass wir das Heilmittel zurückweisen. Herr Jesus, ich bekenne meine Sünde und nehme Deine Rechtfertigung an.

Denke keine Minute länger an deine Sünde, als es dauerte, sie zu bekennen.

Durch das Gebet lässt uns Gott selbst denen helfen, die wir hier auf der Erde niemals sehen werden.

Erweckungen bleiben nicht aus, wenn die Christen aufhören, über die Sünden der anderen zu sprechen, sondern ihre eigene Sünde bekennen.

Gefaltete Hände sind stärker als geballte Fäuste.

Keins unserer Gebete gebt verloren. Alle unsere Gebete werden im Himmel aufbewahrt.

Sünde, die mir klar wird, soll mich nicht in Verzweiflung, sondern näher zu Jesus bringen.

Was einem Vogel die Flügel und einem Schiff die Segel sind, ist der Seele das Gebet.

Wenn wir beten, befinden wir uns an einem strategisch wichtigen Ort. Der Teufel lacht, wenn wir bis über die Ohren in Arbeit stecken; aber er zittert, wenn wir beten.

— Corrie ten Boom


(4) Sei streng mit dir selber! Mache deine Gestimmtheit und deine augenblicklichen Bedürfnisse nicht zum Maßstab deines Handelns! Stimmungen und Augenblicksbedürfnisse sind zwielichtig. Die Beachtung von Zeiten, Orten und Methoden reinigt das Herz.

(5) Rechne nicht damit, dass dein Vorhaben ein Seelenbad ist! Es ist Arbeit – labor! -, manchmal schön und erfüllend, oft langweilig und trocken. Das Gefühl innerer Erfülltheit rechtfertigt die Sache nicht, und das Gefühl innerer Leere verurteilt sie nicht. Meditieren, Beten, Lesen sind Bildungsvorgänge. Bildung ist ein langfristiges Unternehmen.

— Fulbert Steffensky (Schwarzbrot-Spiritualität, S. 21)


Das Gebet hat große Kraft, das ein Mensch verrichtet nach bestem Können:
Es macht ein bitteres Herz süß,
ein trauriges froh,
ein armes reich,
ein törichtes weise,
ein verzagtes kühn,
ein schwaches stark,
ein blindes sehend,
ein kaltes brennend.
Es zieht den großen Gott in ein kleines Herz.

— Mechthild von Magdeburg


Das Wort Gottes aufmerksam zu hören und wirklich zu beten bedeutet auch, sich stets zu fragen: Herr, was ist dein Wille für mich?

— Papst Franziskus


Wie man beten soll, das steht in der Bibel; und was man beten soll, das steht in der Zeitung.

— Karl Barth


Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn er kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet, lebt vor ihm, zu ihm hin, von ihm her, gibt Gott, was sein ist, und empfängt, was Er geben will.

— Romano Guardini


Ein Christ, der aufhört zu beten, legt sich selbst das Handwerk.

— Paul Deselaers


Wir sind das, was wir beten. Der Grad unseres Glaubens ist der Grad unseres Betens. Die Kraft unserer Hoffnung ist die Kraft unseres Betens. Die Glut unserer Liebe ist die Glut unseres Betens – nicht mehr und nicht weniger. Unser Gebet hat einen Anfang gehabt, weil wir einen Anfang hatten. Aber es wird kein Ende haben, es wird uns in Ewigkeit begleiten, es wird der Jubel unseres Glücks sein.

— Carlo Carretto


Wie du betest, so bist du.

— Philipp Neri


Das Gebet ändert nicht Gott, sondern den Betenden.

— Sören Kierkegaard


Man muss beten, als ob alles Arbeiten nichts nützt, und Arbeiten als ob alles Beten nichts nutzt.

— Martin Luther

Von guten Mächten

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. Amen.

— Dietrich Bonhoeffer

Leid und Trauer

Zunächst: es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt, und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft miteinander – wenn auch unter Schmerzen – zu bewahren. Ferner: Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

— Dietrich Bonhoeffer


Hier, in dieser lustigen Welt, trennt man das Leben vom Leid, man versteckt das Leid irgendwo im Hochhaus, im Altenheim, im Krankenhaus. Oder man spült es mit Alkohol hinunter, verdrängt es mit Hilfe von Drogen … Man hat noch nicht entdeckt, wie das Leid den Menschen bereichert, verinnerlicht, wie es den Menschen menschlich macht. Man versteht nicht, daß Glück mit dem Kreuz verbunden ist. Gott verbirgt das Glück im bestehenden Leid, denn wer das Leid annimmt, erlebt darin auch eine besondere Nähe zu Gott, die jedes andere Glück weit übersteigt.

— Tatjana Goritschewa