Franz König

Nicht das Straucheln ist entscheidend, sondern das Wiederaufrichten, nicht die Resignation, sondern die Hoffnung.


Der Weg von Mensch zu Mensch ist oft weit und schwieriger als der Weg von der Erde zum Mond.


Um Gott zu finden und zu erahnen, werden wir ihm in unseren Mitmenschen begegnen müssen.


Wir sind da, um den Glauben weiterzugeben und um andere zu suchen, die vielleicht wenig wissen von unserer Glaubensgemeinschaft.


Es geht nicht um das Reden, sondern um das gelebte Christentum. Worte bewegen, aber Beispiele überzeugen.


Etwas verunsichert, wollen wir doch Ausschau halten, nach dem, was uns tröstet und erhebt: Die Vielgestalt der Musik und Kunst lädt uns ein, um mit innerer Gelassenheit die Spannungen in und um uns zu lösen, das Chaos zu ordnen, das Unheil zu bannen, ein endgültiges Heil zu erahnen. Damit wird die Wurzel der religiösen Welt erfassbar, eine Welt des Vergänglichen, die in die Welt des Unvergänglichen, einer ewigen Schönheit weist . . .


Im Altertum sprach man von vier Kardinal- oder Haupttugenden: Weisheit – die Folgen seines Handelns bedenken; Tapferkeit – standhaft sein und Zeugnis geben; Besonnenheit – sich beherrschen; Gerechtigkeit – jedem das Seine geben. Heute würde ich vier neue Kardinaltugenden hinzufügen: Ehrfurcht, Toleranz, Friedensliebe und Solidarität. Die Ehrfurcht ist so wichtig, weil wir erst durch die Katastrophe der Konzentrationslager erfaßt haben, was es bedeutet, andere in ihrer Würde und Freiheit zu mißachten. Positive Toleranz ist entscheidend für das Zusammenleben im Staat, Friedensliebe für die Völkerverständigung. Solidarität ist die Überzeugung, wir sitzen alle in einem Boot.


Kapselt euch nicht ein in einer Scheinwelt. Haltet die Augen offen für die ganze Wirklichkeit. Hütet euch vor egoistischer Gleichgültigkeit gegenüber anderen.


Wichtiger als Predigen ist, Nächstenliebe in die Praxis des Alltags umzusetzen.