Pilger

Pilgern heißt, mit den Füßen beten.


Lieber auf neuen Wegen stolpern, als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

— J. Mariss


(Lyrikerin):

Den Pilgerstab in der Hand,
die Sehnsucht im Gepäck,
im Haar den Wind der Begeisterung
und tief im Herzen das ewige Ziel –
was kann mir schon passieren.

— Carola Matthiesen


Sei offen und weit wie der Himmel, und du bist auf dem richtigen Weg.


Die „10 Geh-bote des Pilgerns“

Geh
Es gibt fürs Pilgern kein besseres Fortbewegungsmittel als das Gehen. Nur Gehen! Darum geht es.

Geh langsam
Setz dich nicht unter unnötigen sportlichen Leistungsdruck. Du kommst doch immer nur bei dir selber an.

Geh leicht
Reduziere dein Gepäck auf das Nötigste. Es ist ein gutes Gefühl, mit wenig auszukommen.

Geh einfach
Einfachheit begünstigt spirituelle Erfahrungen, ja sie ist sogar die Voraussetzung dafür.

Geh alleine
Du kannst besser in dich gehen und offener auf andere zugehen.

Geh lange
Auf die Schnelle wirst du nichts kapieren. Du musst tage-, wochenlang unterwegs sein, bis du dem Pilgerweg allmählich auf die Spur kommst.

Geh achtsam
Wenn du bewusst gehst, lernst du den Weg so anzunehmen, wie er ist. Dies zu begreifen, ist ein wichtiger Lernprozess und  braucht seine Zeit.

Geh dankbar
Alles – auch das Mühsame – hat seinen tiefen Sinn. Vielleicht erkennst du diesen erst später.

Geh weiter
Auch wenn Krisen dich an deinem wunden Punkt treffen, geh weiter. Vertraue darauf: Es geht, wenn man geht.

Geh mit Gott
Es pilgert sich leichter, wenn du im Namen Gottes gehst. Wenn Gott für dich in weite Ferne gerückt ist, könnten dir die Geh-bote 1-9 helfen, das Göttliche in dir wieder zu entdecken.

— Ursprünglich sollen sie auf einem Zettel in der Kathedrale von Santiago de Compostela hinterlegt worden sein.