Die Gefahren der Verzweiflung

Echte Verzweiflung ist dagegen wie alle schlimmeren Dämonen unendlich viel subtiler. Wie wirkt sie? Sie tötet unseren Sinn für das Überraschende, sie macht uns glauben, dass uns nichts Neues widerfahren kann. Wir verzweifeln genau in dem Augenblick, da wir in bewusster oder unbewusster Resignation sagen: „So bin ich nun mal, so sind die Dinge nun mal, so sind sie schon immer gewesen und so werden sie immer sein. Für mich ist alles zu spät!“ Sobald wir das gesagt haben, liegen wir in einem Grab. Ein großer Teil von uns ist schon tot, ein größerer Teil stirbt noch.

— Ronald Rolheiser (Beten – Offen werden für Gott, S. 108)