Archiv der Kategorie: Zitate

Die Gefahren der Verzweiflung

Echte Verzweiflung ist dagegen wie alle schlimmeren Dämonen unendlich viel subtiler. Wie wirkt sie? Sie tötet unseren Sinn für das Überraschende, sie macht uns glauben, dass uns nichts Neues widerfahren kann. Wir verzweifeln genau in dem Augenblick, da wir in bewusster oder unbewusster Resignation sagen: „So bin ich nun mal, so sind die Dinge nun mal, so sind sie schon immer gewesen und so werden sie immer sein. Für mich ist alles zu spät!“ Sobald wir das gesagt haben, liegen wir in einem Grab. Ein großer Teil von uns ist schon tot, ein größerer Teil stirbt noch.

— Ronald Rolheiser (Beten – Offen werden für Gott, S. 108)

Uns unseren Dämonen stellen

Unser Leben ist von quälender Komplexität. In jedem von uns stecken sowohl ein Heiliger als auch ein Sünder und genügend Komplexität, um unser eigenes Buch über psychische Abnormitäten zu schreiben. Unsere Herzen sind ein undurchdringlicher Mischmasch aus Gnade und Sünde, Engeln und Dämonen. Irgendetwas zerrt an uns, sodass wir uns ständig unsicher, schuldig und angespannt fühlen. Es ist nicht einfach, ein Mensch zu sein.

— Ronald Rolheiser (Beten – Offen werden für Gott, S. 100)

Die nachhaltige Kraft von Ritualen

Verreisen Sie nie mit jemandem, der von Ihnen erwartet, dass Sie die ganze Zeit über interessant sind. Auf einer langen Reise muss es auch langweilige Etappen geben.

— Ronald Rolheiser (Beten – Offen werden für Gott, S. 96)


Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zereißen.

— Thomas Mann

Schmerz

Glaube ist … mich in meinem Schmerz an Gott zu wenden – und ihn nicht zu betäuben durch Menschen, Dinge oder Aktivitäten.

— Pamela Reeve

Eiserne Hochzeit

Wir wurden in einer Zeit geboren,  in der man kaputte Dinge reparierte anstatt sie wegzuwerfen …

— Antwort eines Paares auf die Frage anlässlich seiner Eisernen Hochzeit (65 Jahre), wie sie es geschafft haben, so lange zusammen zu bleiben.

Bibel

Wenn es heute jemandem gelänge, hieb- und stichfest zu beweisen, dass all die Geschichten, die in der Bibel stehen, sich niemals ereignet haben, dass sie reine »Literatur« sind, Erfindungen und Projektionen von Menschen – es würde den bleibenden Wert dieser Geschichten nicht schmälern. Wenn diese Geschichten reine Erfindungen sein sollten, dann sind es geniale Erfindungen. Diese Geschichten bleiben wahr, weil sie beschreiben, wie menschliches Zusammenleben gelingen kann. Das ist ihre Wahrheit.

— Christian Nürnberger (Die Bibel)


Wie man die Bibel liest und Gott sprechen hört

Nur wer darin liest, «wird eine gewaltige Erfahrung machen!», ermutigt der Papst und gibt die Gebrauchsanweisung für das Buch gleich mit:

«Lest mit Aufmerksamkeit! Bleibt nicht an der Oberfläche wie bei einem Comic! Das Wort Gottes niemals bloss überfliegen! Fragt euch: ‚Was sagt das meinem Herzen? Spricht Gott durch diese Worte zu mir? Berührt er mich in der Tiefe meiner Sehnsucht? Was muss ich tun?‘ Nur auf diese Weise kann das Wort Gottes Kraft entfalten. Nur so kann sich unser Leben ändern, kann gross und schön werden.»

Genau so macht es auch der Papst selbst: «Ich will euch sagen, wie ich in meiner alten Bibel lese! Oft nehme ich sie her, lese ein bisschen darin, dann lege ich sie weg und lasse mich vom Herrn betrachten. Nicht ich betrachte den Herrn, sondern er betrachtet mich. Er ist ja da. Ich lasse mich von ihm anblicken. Und ich spüre – das ist keine Sentimentalität –, ich spüre zutiefst die Dinge, die der Herr mir sagt.»
Wenn man Gott nicht sprechen hört

Natürlich ist es nicht immer so leicht, Gott reden zu hören. Das passiert sogar dem Papst: «Manchmal spricht er (Gott) auch nicht. Ich fühle dann nichts, nur Leere, Leere, Leere … Aber ich bleibe geduldig da, und so warte ich. Lese und bete. Bete im Sitzen, denn es tut mir weh niederzuknien. Manchmal schlafe ich beim Gebet sogar ein. Aber das macht nichts. Ich bin wie ein Sohn beim Vater, und das ist wichtig.»

— Papst Franziskus


Mein Leben legt die Schrift aus, und die Schrift legt mein Leben aus.

— Anselm Grün (Die Bibel verstehen: Hinführung zum Buch der Bücher)


Die Hauptsache wird aber immer sein, dass das Gelesene nach Möglichkeit ins Leben umgesetzt wird und dass wir nicht nur Hörer oder Redner, sondern Täter des Wortes Gottes werden. Der in der Heiligen Schrift geoffenbarte göttliche Wille soll Richtschnur und Leitstern unseres Lebens sein, und alle kleinen und großen Fragen und Verhältnisse des irdischen Lebens sollen in der Übereinstimmung mit dem Wort Gottes ihre Lösung finden.

— Eva von Tiele-Winckler (Die stille Stunde)

Dankbarkeit

Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren die glücklich sind.

— Sir Francis Bacon


Es fällt schwer, unzufrieden, feindselig oder verbittert zu sein, wenn man für etwas dankbar ist.

— Sonja Lyubomirskys


Vergiss im Dunkeln nie, was Gott dir im Licht schon gezeigt hat.

— Unbekannt


Dankbarkeit trägt das Gute der Vergangenheit in die Gegenwart.

— Arno Backhaus


Paulus sagt, dass nichts einfach nur schlecht ist, sondern mit Danksagung empfangen werden kann (vgl. 1. Tomotheus 4,4). Wir dürfen also äußere Dinge in vollen Zügen genießen, wenn wir diese Freude nicht zum Gott machen und uns selbst nicht in den Mittelpunkt stellen. Dankbarkeit ist dabei ein gutes Gegengift, denn sie macht das äußere „Ding“ zu einem Geschenk Gottes (dann kann es selbst nicht zum Gott werden) und schafft in uns eine Haltung des Beschenktseins (damit sind wir selbst offensichtlich auch nicht Gott). Dankbarkeit tötet in Sekunden jede Anspruchshaltung.

— Christof Lenzen (Glaube am Montag, S. 22)

Ich komme, ich weiß nicht woher,
ich bin, ich weiß nicht wer,
ich gehe, ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, dass ich fröhlich bin.

— Angelus Silesius

Bequemlichkeit

Legt man die Hände in den Schoß, gibt es nichts, was Gott segnen kann.

Sorge und Vertrauen


Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.

— Martin Luther King


Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

— Harald Kostial


Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen – und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

— Albert Einstein


Was ist das Schwerste von allem?
Was Dir am Leichtesten erscheint: Mit den Augen sehen, was vor Dir liegt.

— Goethe


Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.

— Dante


Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, wie wir tun.

— Marie von Ebner-Eschenbach


Leiden ist manchmal leichter als handeln.


Der Anfang ist der wichtigste Teil der Arbeit.

— Plato