Albert Schweitzer

Nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität des Wirkens kommt es an.


Wer sich vornimmt, Gutes zu wirken, darf nicht erwarten, dass die Menschen ihm deswegen Steine aus dem Wege räumen, sondern muss auf das Schicksalhafte gefasst sein, dass sie ihm welche darauf rollen.


Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, etwas, was keinen Lohn bringt, sondern Freude, es tun zu dürfen.


Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will.


Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.


Wer zum Glück der Welt beitragen möchte, der sorge zunächst einmal für eine glückliche Atmosphäre in seinem eigenen Haus.


Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.


Es weiß keiner von uns, was er Menschen gibt. Es ist für uns verborgen und soll es bleiben. Manchmal dürfen wir ein klein wenig davon sehen, um nicht mutlos zu werden.


Arbeitet weiter, auch wenn der äußere Erfolg aus bleibt, denn zu allen Zeiten ist es auf den inneren Gewinn angekommen, auf das, was vor Gott Bestand hat, wenn es auch auf Erden untergeht.


Der Friede Gottes ist nicht Ruhe, sondern treibende Kraft.


Der moderne Mensch wird in einem Tätigkeitstaumel gehalten, damit er nicht zum Nachdenken über den Sinn seines Lebens und der Welt kommt.


Die großen Flüsse brauchen die kleinen Wasser.


Jeder muss jemanden lieb haben. Die Tragödie ist, dass so viele Menschen sich selbst wählen.


Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind, aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sein könnten.


Wenn du im Geiste Gottes sein willst, darfst du nur in Liebe denken und handeln.


Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel, so jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.


Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir es nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.


Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.


Das gute Gewissen ist eine Erfindung des Teufels.


Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen. Es ist die einzige.


Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein. Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen – wenn ich es kann. Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten. Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt und abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt. Ich will dem Risiko begegnen, mich nach etwas sehnen und es verwirklichen, Schiffbruch erleiden und Erfolg haben. Ich lehne es ab, mir den eignen Antrieb mit einem Trinkgeld abkaufen zu lassen. Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten, als ein gesichertes Dasein führen; lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolgs als die dumpfe Ruhe Utopiens. Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten hergeben noch meine Menschenwürde gegen milde Gaben. Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen: dies ist mein Werk. Das alles ist gemeint, wenn ich sage: Ich bin ein freier Mensch.


Geschenke, die man sich gibt, sind Bilder Gottes, seiner Güte für uns.


Ein Mensch mit Frieden in der Seele ist wie eine Sonne im Haus, die Nebel und Wolken aufzehrt.


Suche Stunden der Sammlung, damit die Seele zu dir sprechen kann.


Der ärmste Mensch ist der, der keine Aufgabe mehr hat.


Die Liebe ist die höchste unter den Geistesgaben, weil sie die einzige ist, die ewig ist.


Es kommt in der Welt vor allem auf die Helfer an – und auf die Helfer der Helfer.


Es gibt nichts auf Erden, kein Unglück, keine Sorge, kein Elend, das größer ist als der Trost, der von Christus kommt.


Hoffnung ist Kraft. Es ist soviel Energie in der Welt, als Hoffnung drin ist.


Was leide ich darunter, daß wir Menschen so viel Zeit des Zusammenseins unnütz miteinander zubringen, statt uns in ernster Weise über ernste Dinge zu besprechen und uns einander als strebende, leidende, hoffende und glaubende Menschen zu erkennen zu geben.


Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.


Verzeihen ist die schwerste Liebe.


Jeder Tag bringt seine Geschenke mit, man braucht sie nur auszupacken.


Du kannst nicht alle Not der Welt lindern, aber du kannst einem Menschen Hoffnung geben.


Die über alles Geistige und Intellektuelle, über Philosophie und Theologie erhaben ist die Hilfsbereitschaft von Mensch zu Mensch – die Aufgabe, Bruder zu sein.


Die wahre Geburtsstunde des Menschen ist nicht der Augenblick, wo er den ersten Schrei ausstößt, sondern wo ihm das Bewußtsein und die Erkenntnis aufgehen, daß dieses Dasein mit dem ewigen, geistigen Sein verknüpft ist.


Wir kommen alle in die Lage, aus der Fremdheit herauszutreten und für einen Menschen Mensch zu werden. Zu oft versäumen wir es, weil die geltenden Anschauungen von Wohlerzogenheit, Höflichkeit und Takt uns unsere Unmittelbarkeit genommen haben.


Wieviel Entfremdung kommt daher, daß Menschen den Anspruch erheben, in der Seele der andern zu lesen wie in einem Buche, das ihnen gehört, und daß sie wissen und verstehen wollen, wo sie an den andern glauben sollten.


Wir sehen in den anderen Menschen nicht Mitmenschen, sondern Nebenmenschen – das ist der Fehler…


Alles Denken, das in die Tiefe geht, endet in ethischer Mystik.